Xander

Xander kam bei seiner Besitzerin zur Welt. Sie besass bereits seine Mutter namens Xoli. Er wurde langsam ans Geschirr und an den Wagen gewöhnt. Doch Xoli, seine Mutter, weigerte sich, ihn als Gespanngefährten zu akzeptieren. So kam ein drittes Shetland-Pony, Damara, dazu. Mit den beiden bestritt ihre Besitzerin viele Fahrturniere. Aus gesundheitlichen Gründen musste sich die Frau schweren Herzens von ihren drei Ponys trennen. So kamen alle drei, Xander, Xoli und Damara zu uns.

Das Warten hat endlich ein Ende und wenn der Boden einigermassen trocken ist, darf die Herde von Le Roselet bereits weiden. Xander findet dies paradiesisch – ist Fressen doch seine absolute Lieblingsbeschäftigung! Nur ungern lässt er sich deshalb am Nachmittag zurück in den Stall treiben. Er wäre zu gerne noch etwas draussen geblieben.

Es windet heute kräftig und die Mähnen des hübschen Duos wird durchgewirbelt. Damara und unser kleiner Liebling Xander – zwei Unzertrennliche! 

Ob Xander wohl weiss, dass sein Heuhaufen im Stall etwas verkleinert wurde? Der Zwerg frisst dermassen gerne und verputzt jedes Hälmchen, welches auf den Boden fällt, dass sein Wohlstandsbäuchlein ziemliche Rundungen bekommen hat. Zum Wohle seiner Gesundheit haben wir ihn auf Diät gesetzt. Trotzdem trottet er fröhlich gen Stall.  

Damara und Xander scheinen die Winterstiefelchen angezogen zu haben. Es handelt sich hier um ihr natürliches, sehr üppig gewachsenes Winterfell, welches umso mehr hervorsticht, da sie um den Hals, die Schultern und unter dem Bauch geschoren sind. Die beiden mögen ihre sportliche Schur, verhindert diese doch ein unangenehmes Schwitzen in der Wintersonne, welches nur allzu schnell zu Husten führen kann. 

Ein erwachsenes Pferd oder Pony ruht etwa 6 bis 9 Stunden am Tag, aufgeteilt in mehrere kurze Ruhephasen von etwas 20 Minuten. Die meiste Zeit beim Ruhen wird im Stehen (also «Dösen») verbracht. Xander ist gut darin. Sobald er alle Futterreste verputzt hat, sucht er sich ein sonniges Plätzchen, wo er seine Ruhe hat und döst, am liebsten Seite an Seite mit seiner Damara.

Xander und seine Damara tummeln sich mit den Pferden im Schnee. Die weisse Pracht hat Le Roselet für einige Tage fest im Griff und die Temperaturen sind eisig kalt. Kein Problem für den kleinen Xander. Er hat sich über die Sommermonate ein paar Kilos Reserve angefressen und die Fettpölsterchen halten ihn auch bei Wind und Schnee wohlig warm.

Noch können unsere Pferde und Ponys in Le Roselet ab und zu auf die Weide, zumindest wenn es nicht tagelang durchregnet. Xander und seine Damara geniessen das Grasen Seite an Seite inmitten der Grossen. Sie und einige andere Ponys haben keine Probleme in der Pferdeherde, werden weder vom Futter vertrieben noch anderweitig gejagt. Die Kleinen haben sich ihren Platz erobert und fordern manchmal sogar die Grossen zum Spiel auf. 

Xander hat den Sommer genossen und sich einen kugelrunden Bauch angefressen. Doch mit dem Alter kommen auch einige gesundheitliche Problemchen im Alltag, so funktioniert zum Beispiel die Verdauung weniger gut als bei jungen Ponys. Auch Xander musste dies spüren, denn er hatte zweimal leichte Koliken. Zum Glück konnten wir diese immer schnell mit Hilfe unserer Tierärztin behandeln und sein Bauchweh beruhigte sich schnell. Doch mit seinen 30 Jahren werden diese Wehwehchen eher zu- als abnehmen. Hoffen wir, unser kleiner Xander hat noch ein paar Jährchen zum Geniessen. 

Ein kleiner Exkurs zur Mähne: Erst als Pferde domestiziert wurden, wurde auch die Mähne länger. Die Menschen züchteten das Langhaar gezielt. Verantwortlich für die schöne Haarpracht ist ein Gendefekt, bei dem Mähne und Schweif nicht ausfallen. Das gefiel dem Menschen so gut, dass er Pferde mit Stehmähnen aus der Zucht nahm. So wurden Mähnenträger gezielt gefördert. Fast alle domestizierten Rassen haben heute schöne, lange Mähnen und Schweife. Ursprünglich fielen bei Pferden – wie bei anderen Equiden auch – Mähnen- und Schweifhaare beim Fellwechsel aus. Das wiederum liefert die Erklärung, warum Wildpferde, Esel und Zebras nur kurze Stehmähnen haben. Unser Xander hat eine prächtige Mähne, welche ihn sehr fotogen macht. Doch hat sie auch einen Nutzen? Ja: sie schützt ihn vor Regenwasser, Schnee, Insekten und schmerzhaften Bissen im Kampf mit Rivalen.

Unser kleiner Staubsauber «Xander» hat sich wieder einmal das letzte Hälmchen auf dem Platz gesichert und trägt es siegessicher davon. Kaum ein anderer putzt den Fressplatz derart sauber auf wie das lustige Pony. Die Pfleger danken es dir, lieber Xander 😉.

Nachdem eine Hitze- und Dürrewelle über die Freiberge zieht, nehmen es unsere Senioren aktuell etwas gemütlicher. Sie suchen sich gerne Schattenplätze und wedeln sich gegenseitig mit den Schweifen die Fliegen weg. Xander bleibt gerne in der Nähe seiner Damara und verwöhnt seine Liebste mit einer Massage. 

Juhu… das Gras ist dermassen schnell gewachsen, nachdem es auch auf etwas mehr als 1000m über Meer endlich frühlingshaft warm wurde, dass wir unsere Herde auf die Weiden entlassen konnten. Xander steckt seinen Kopf sofort ins saftige Grün und verschwindet darin bis über die Augen. 

Wie kann man sich die Zeit auf dem Trockenplatz am besten vertreiben, wenn gerade nichts Fressbares zur Verfügung steht und die Weide noch nicht geöffnet werden kann? Klar, mit einem kleinen Spielchen unter Freunden. So neckt unser kleiner Xander nur allzu gerne seinen Freund Pilzle und fordert diesen zu einem kleinen Duell heraus. 

Der Winter hat sich nochmals zurückgemeldet und Xander scheint über diese Umstände nur wenig erfreut. Leicht genervt schaut er unter seiner langen, hübschen Mähne hervor. Der kleine Ponymann träumt wohl wie die meisten unserer Schützlinge davon, dass er bald wieder über die grünen Weiden galoppieren darf und sich den Bauch nach Herzenslust vollschlagen kann. Geduld Xander – Besserung ist in Sicht!

Xanders Leben in der Herde der Grosspferde bringt ihm viele Vorteile. Zum Beispiel sind die Futterkrippen auf dem Trockenplatz mit Heumengen befüllt, die für Pferde bemessen sind. Die kleinen, verfressenen Artgenossen können sich hier fast nach Belieben die Bäuche vollschlagen. Xander, Damara, Alfie und Pilzle werden vom Pflegerteam als „vier süsse, kleine, aber effiziente Staubsauger“ bezeichnet. Kein Wunder sind sowohl Xander wie auch Damara zu schwer. Andererseits ist der runde Bauch auch Zeichen einer guten, intakten Zahnung und Verdauung.

Es ist ein grauer Winternachmittag, die Bise fegt über die Felder und lässt einem die Finger einfrieren. Auch Xander und Damara können es heute kaum erwarten, bis sich das Tor auf dem Trockenplatz öffnet und sie zurück in ihre warmen und frisch eingestreuten Boxen dürfen. Die zwei Freunde traben zügig zum Stall und geben dabei acht, dass sie in der eisigen Rechtskurve nicht ausrutschen.  

Xander hat seine Damara zurück, nachdem Leo (Damaras Herzensfreund) endgültig vom Wallach Hello in Beschlag genommen wurde. Damara hat ihren Leo schnell vergessen und sich zu Xander zurückgesellt. Zum Glück lebt und geniesst Xander den Moment und ist nicht nachtragend. So war das kleine Fuchspony erfreut über die Wiedervereinigung mit seiner Freundin und lässt Damara auch gerne neben sich Heu fressen. 

Auch wenn es ein wundervoller Herbst war und unsere Tiere viel länger als gewöhnlich auf den Weiden bleiben konnten, steht doch die Winterzeit vor der Türe und damit auch die Futterumstellung von frischem Gras auf Heu. Xander scheint das egal zu sein… er putzt die letzten Heuhalme vom Boden auf wie ein kleiner Staubsauger. 

Damara knabbert hingebungsvoll an Xanders Nacken. Der kleine Charmeur geniesst die Aufmerksamkeit seiner etwas grösseren Freundin und lässt sich nur zu gerne von ihr verwöhnen. 

«Hey, wo ist denn hier der Pförtner?», mag sich Xander wohl fragen. Dieses blöde Tor versperrt den Weg zum saftigen Gras. Obwohl Xander in der Pferdeherde zu den Kleinsten zählt, kann er nicht unter dem Zaun durchschlüpfen und muss, wie seine grossen Freunde, darauf warten, dass ein Pfleger ihm das Tor öffnet. 

Bereits am Morgen brennt die Sonne unerbittlich auf unsere alten Schützlinge und sie trotten alle fröhlich in Richtung Stall, wo ein kühles Strohlager und eine Pause von den lästigen Fliegen auf sie wartet. Xander streckt frech die Zunge raus, wie ein kleiner Junge, als er vor unserer Fotografin vorbeiläuft. 

Xander fühlt sich (wie die meisten unserer Senioren) in den kühlen Morgen- und Abendstunden am wohlsten. Ohne die Sonne, welche auf den Rücken brennt und tausende von Fliegen anzieht, lässt es sich genüsslich weiden. Da vergisst unser kleiner Ponywallach sogar das Spielen und profitiert einfach von dem traumhaften Sommer!

So eine schöne dichte Mähne und ein imposanter Stirnschopf haben auch im Sommer, nicht nur im Winter, ihre Vorteile: es gibt keinen freien Landeplatz um die Augen für lästige Fliegen.

Obwohl die warmen Temperaturen den Fellwechsel bei Xander und seinen Ponyfreunden endlich vorantreiben, sieht man den drei Zwergen noch immer ihre Schur an. Sehr lustig sieht das bei dem kleinen Pilzle aus. Mit seiner ganz speziellen Fellfarbe scheint es von Weitem, als hätte er eine Decke auf dem Rücken. Dabei handelt es sich jedoch nur um die restlichen Winterhaare die bald ausfallen werden. 

Es ist heiss – sogar sehr heiss für Mai! Die Pferde freuen sich zwar über die Tage und Nächte draussen auf den grossen Weiden, doch sie sind auch froh, wenn sie in der grössten Hitze für ein paar Stunden in ihre kühlen Boxen können um sich auszuruhen und um den Fliegen zu entkommen. Auch Xander geniesst das Schläfchen in seiner Boxe. 

Wie es scheint hat Sundance, ein grosser weisser Irländer, den Platz an Xanders Seite eingenommen. Ist es Zufall oder hat das Pony eine Vorliebe für weisse Irländer? Nach dem Verlust seines langjährigen Gefährten Clifden scheint der kleine Ponymann zumindest optisch die perfekte Neubesetzung gefunden zu haben. Sundance ist sehr verspielt, was Xander aufblühen lässt. Die gut 60cm Grössenunterschied scheinen dabei keine Rolle zu spielen.

Es ist immer wieder ein spezieller Moment, wenn sich abends das grosse Tor auf dem Trockenplatz öffnet und alle Tiere Richtung Stall trotten. Die einen mit viel Elan, die anderen ganz gemächlich. Es erstaunt unsere Besucher immer wieder, wie jedes Tier genau weiss, wo es seinen Schlafplatz hat. Xander gehört zu den Alteingesessenen und weiss genau, dass er nicht rennen muss. Seine Box ist wie jeden Abend frisch eingestreut und das Futter liegt bereit. 

Noch ist es kühl und Xander ist in Spiellaune. Wie so oft trifft es auch diesmal den kleinen Pilzle, der zum Glück genauso verspielt ist. Die zwei Ponywallache lieben es zu raufen, zupfen sich dazu gegenseitig an den Mähnen oder kneifen sich in die Hinterteile.

Xander und seine Ponyfreunde tragen wieder einen schicken Winterlook. Die Kleinen machen oft ein sehr üppiges Winterfell, so dass sie darunter stark schwitzen. Die geschorenen Haare am Bauch beugen einer Erkältung vor. Das mag komisch erscheinen, wo doch eine zügige Bise weht, doch es hat sich bewährt.

Nach ausgiebigem Toben im Schnee sind Xander und seine Freunde klitschnass. In diesen Momenten gibt es doch nichts Schöneres als sich unter die wohlig warmen Lampen des Pferdesolariums zu stellen und gemütlich zu warten, bis das Fell wieder trocken ist.  

Hat sich der kleine Xander da etwa einen neuen Freund ausgesucht? Nachdem er sich im März von seinem langjährigen Begleiter Clifden verabschieden musste, hat er keine feste, enge Freundschaft mehr geschlossen. Doch wer weiss, vielleicht wird Sundance diese Lücke füllen können? 

Das kleine Fuchspony kennt nach über 7 Jahren in Le Roselet den Jahreszyklus genau und weiss, dass er sich schon bald wieder von Heu und Kraftfutter ernähren muss. Nur zu gerne geniesst Xander noch die letzten grünen Grashalme, welche ihm und seinen Gefährten jeweils am Nachmittag frisch geschnitten auf dem grossen Fressplatz unterhalb der Restaurantterrasse serviert werden. 

Wenn spät nachmittags Fütterungszeit ist und sich alle Pferde um die besten Plätze streiten, steht der gefuchste Xander leicht abseits des Tumults und wartet auf «seinen» Moment. Die Pferde haben sich alle schön eingereiht und fressen genüsslich das frische Gras, da kommt Xander und stellt sich ganz vorne hin, auf einen der wenigen Plätze, wo es dank dem Schatten der Bäume angenehm kühl ist. Ganz schön clever.

Xander hat sich eine leichte Augenentzündung eingefangen. Mit Augentropfen und einer Fliegenmaske auf dem Gesicht, gehört diese jedoch schnell der Vergangenheit an und der kleine Racker kann den Sommer wieder geniessen.

Unsere Pferde und Ponys in Le Roselet geniessen endlich die Sonne und das grüne Gras. Um die Weiden länger nutzen zu können, wird der Herde zweimal täglich auf dem Trockenplatz frisch geschnittenes Gras serviert. Neben dem Fressen liebt es das kleine Fuchspony mit seinem Freund Pilzle zu spielen.

Auch Xander darf heute Nachmittag in den Stall, bei diesem Dauerregen momentan ist ein Aufenthalt draussen unangenehm. Sogar das Gras lockt ihn dann nicht mehr, sondern nur noch das Dach des Unterstandes. Zufrieden schaut er aus seiner Box und kaut sein Heu.

Xander muss heute auf die Waage: sie zeigt exakt das gleiche Gewicht an wie Ende Jahr, nämlich 226 Kilogramm. Das ist gut so, hat er über den Winter nicht zugenommen, denn die Weisesaison mit frischem, grünen Gras steht unmittelbar davor.

Dauerregen und alle warten schon früh am Nachmittag darauf, dass die Pfleger in den Stall rufen. Nur einen scheint das schlechte Wetter nicht gross zu stören: Xander, der als einziger unter und neben den Futterkrippen nach den letzten Halmen sucht.

Da flitzt er um die Ecke, hinter dem grossen Friesen Arjen, vom Trockenplatz hoch und rauf auf den Platz zum Stall. Man muss ihn heute nicht zweimal bitten, es ist nämlich wieder bitterkalt und ein bissiger Wind bläst. Die Pfleger rufen die Tiere frühzeitig nach Hause, na dann hopp!.

Nach dem Tod seines Freundes Clifden stand Xander ein paar Tage etwas verloren und alleine auf dem Trockenplatz. Man sah, er war traurig. Doch dann entdeckte er die beiden Ponys Pilzle und Alfie, die sehr gerne spielen. Und jetzt sieht man Xander des öfteren, wie er sich mit einem der beiden ausgelassen balgt. Und dann ist ja noch seine Lieblingstätigkeit, das Fressen, immer noch wichtig!  Auch ohne Clifden behauptet er sich an den Heuraufen.

Schlechte Nachrichten für Clifden, den Freund von Xander: Die Trübung eines Auges wird durch einen schnell wachsenden Tumor verursacht. Leider gibt es keine Heilungschancen. Angesichts des schlechten Allgemeinzustandes von Clifden und der nun zusätzlichen Schmerzen im Auge, wird er uns leider schon bald verlassen. Wie Xander mit dem Verlust seine Freundes zurecht kommt, wird sich weisen.

„Geht ihr schon mal vor…“ könnte man aus dem Verhalten von Xander lesen: die Weide wird zur grossen Freude der Pferde geöffnet und erste zarte Grashälmchen locken alle zu einem ersten Ausflug ins Grüne – bis auf Xander (und natürlich auch Clifden), die nach ein paar Schritten umkehren und zum nächsten Futterhäuschen marschieren. Soviel gutes Futter auf einem Haufen ohne „Mitesser“, das ist nach Xander eindeutig die bessere Wahl.

Die Sonne scheint noch etwas zögerlich nach den frostigen Nächten. Aber die Schneedecke ist dick genug und der Boden gefroren. So war es heute möglich, die Pferde auf die Weide zu lassen. Im gemässigtem Schritt folgten auch Xander und Clifden. Als wieder Ruhe in der Gruppe einkehrte, kehrten sie auf den Trockenplatz zurück und dösten zufrieden.

Die Temperaturen sind noch mild, manchmal scheint sogar die Sonne. Da das Wachstum der Winterhaare nicht von den Umgebungstemperaturen gesteuert wird, sondern von der Tageslänge, hat Xander bereits einen dichten Winterpelz. Es wurde Zeit, ihn zu scheren, damit er nicht schwitzt. 

Zur grossen Freude von Xander durfte er diese Nacht draussen bleiben. Der Föhn brachte milde Temperaturen – und noch besser: die obere Weide wurde geöffnet. Hier hat es noch etwas Gras, doch mit dem angesagten Regen heute Abend dürfte die Weidesaison vorerst vorüber sein.

Xander durfte Clifden zum Hufschmied begleiten, denn die Pferdepflegerinnen wissen nur zu gut, ansonsten wird das eine mühsame bis unmögliche Angelegenheit. Kinder wurden durch das Geräusch des Hammers angelockt und sie umringten natürlich sofort den Wuschelkopf, der sich die Streicheleinheiten nur zu gerne gefallen liess. Aber Ohalätz, schnell mussten sie auf Abstand gehen, denn Clifden verlor augenblicklich seine „Contenance“, um es nett auszudrücken…

Xander bekam von einer lieben Patin Besuch. Er erhielt viele Streicheleinheiten und es wurden auch einige Fotos vom hübschen Pony gemacht. Doch plötzlich wurde die trauten Zweisamkeit von einem aufgeregten Wiehern gestört. Der eifersüchtige Clifden hatte durch das Fenster seiner gegenüberliegenden Boxe alles genaustens beobachtet und wohl schon etwas Angst bekommen, sein lieber Xander könnte entführt werden.

Da in Le Roselet die Weiden ja nicht so riesig gross sind, bieten wir den Pferden und Ponys auf dem Trockenplaz jeweils auch Heu und geschnittenes Gras zum Fressen. Clifden und Xander zeigen sich bei der Grasfütterung nun nicht mehr so zurückhaltend wie auch schon und stürzen sich mitten ins Getümmel. So können die Weiden mit bereits gut gefülltem Bauch vorweigend als Spielweise und zum Umherstreifen und Schlafen genützt werden.

Und schon wieder wurde im Ponystall Geburtstag gefeiert. Orchy wurde stolze 34 Jahre alt und Xoli sogar 35. Also wurde Mitte Mai nochmals ein Festmahl serviert. Seit ein paar Tagen kehrt Xander jedoch nicht mehr jeden Abend in den Stall zurück. Gemeinsam mit seinem Clifden und den anderen Pferdekollegen darf er nun Tag und Nacht auf der Weide verbringen. 

Anfang April feierte Pilzle Geburtstag. Zur Feier des Tages bekam der Stallgenosse von Xander ein feines Menu serviert. Damit es keine Eifersüchteleien gab, bekam an diesem Abend auch Xander eine leckere Extraportion Müesli. So wurde der Geburtstag von Pilzle auch für Xander zum Festtag.

Sieht Xander seinen Clifden vor dem Stall vorbeigehen wird er ganz aufgeregt. Er wiehert dann und drückt seine Nase an die Fensterscheibe, um sich bemerkbar zu machen. Die Fensterscheibe seiner Box ist deswegen schon ganz verschmiert – nur gut ist bald der Frühlingsputz angesagt.

Bei der Ponystute Damara wurde kürzlich der Graue Star diagnostiziert. Da sie nun nicht mehr so gut sieht, ist sie jeweils froh, wenn sie morgens Xander auf den Trockenplatz hinunter folgen kann. Als Xander vor ein paar Tagen auf dem Auslauf ankam schien es uns auch fast, als hätte er eine Augentrübung. Denn er steuerte schnurstracks auf den neuen Bewohner Sundance zu. Da es sich beim Wallach auch um einen grossen Schimmel handelt, hatte Xander ihn kurzerhand mit seinem Freund Clifden verwechselt. Es ging aber nicht lange bis Xander sein Versehen bemerkte.

Unsere Pferdepflegerinnen sind sich sicher, dass sich Xander auch mal vorstellen könnte einen Tag ohne seinen Kumpanen Clifden zu verbringen. Der grosse Schimmel hingegen hängt sehr an seinem kleinen Freund. Betritt der morgens den Trockenplatz und kann ihn nicht gerade ausfindig machen, ruft Clifden eindringlich nach seinem Xander. Der baldige Gang auf die Waage wird zeigen, wie es um Xanders Gewicht steht – hat die Weidesaison wohl ihre Spuren hinterlassen?

In Xanders und Clifdens Beziehung gibt es durchaus auch manchmal lockerere Phasen, in denen sie nicht unablässig aneinander kleben. Dann kann man beispielsweise beobachten, wie Xander alleine zur Tränke geht und Clifden bei der Heuraufe bleibt. An anderen Tagen dirigiert Clifden seinen kleinen Gefährten wieder unablässig in die von ihm gewünschte Richtung und lässt ihn keinen Schritt von sich weichen. Wird auf dem Trockenplatz geschnittenes Gras ausgelegt, halten sich die beiden jeweils vornehm zurück. Erst wenn sich die meisten Pferde und Ponys sattgefressen haben, bewegen sie sich Richtung Gras. So können sie in aller Ruhe fressen.

Xander bringt zwar momentan etwas zu viele Kilos auf die Waage, er ist aber bei sehr guter Gesundheit. Manchmal möchte er gerne mal einem anderen Pferd oder Pony hallo sagen, dann drängt sich Clifden jedoch sofort dazwischen – er will seinen kleinen Freund für sich alleine haben.

Am Morgen dürfen die Ponys immer zehn Minuten vor den Pferden raus auf den Trockenplatz. Xander scheint dies rundum zu geniessen und schnappt sich jeweils Damara, um mal jemanden zu haben, mit dem man sich gegenseitig auf Augenhöhe kraulen kann. Denn, wenn Clifden auf die Bühne tritt, ist daran leider nicht mehr zu denken. Clifden lässt seinen kleinen Freund kaum je aus den Augen.