Abschied

Die Stiftung für das Pferd ist das letzte Zuhause für unsere Schützlinge. Es ist immer ein sehr trauriger Moment, wenn wir eines unserer Tiere von seinen Altersbeschwerden erlösen müssen. Doch das Wissen, dass sie bei uns erfüllte, glückliche Jahre verbracht haben, ist uns ein grosser Trost.

Jimmy

Dieser brave, im Seeland geborene Fuchswallach wurde von einem Herrn gekauft, der bis dahin keine Ahnung von Pferden hatte. Der unerfahrene Besitzer wollte eine gute Zeit mit seinem Pferd verbringen und absolvierte deshalb mehrere Parelli-Kurse (Natural Horsemanship). Den Rest erarbeitete sich das Paar eigenständig und es entstand eine schöne Freundschaft. Sie unternahmen lange Ausritte oder gingen gar auf mehrtägige Wanderschaft. Jimmy verhielt sich vorbildlich. Nur seine Gefrässigkeit wurde ihm vorgeworfen. Der Besitzer, der die unvergleichlichen Landschaften des Juras liebte, wollte seinem treuen Begleiter einen Lebensabend auf den weiten Weiden schenken. So kam der sympathische Wallach im Oktober 2022 nach Les Murs. Er lebte sich schnell in die neue Herde ein und fiel durch seinen verspielten Charakter auf.

Leider war Jimmy keine lange Rente vergönnt. Im noch jungen Alter von erst 21 Jahren erlitt er einen Sehnenritt auf der Weide und musste deshalb am 4. Februar 2025 erlöst werden. Deine liebe und lustige Art wird uns fehlen, lieber Jimmy 💕.


Figlio

Figlio, ein grauer Esel, wurde am 8. August 1995 geboren. Er kam 2014 in die Stiftung für das Pferd und lebte seither in den Ställen von Maison Rouge, wo er das Leben mit anderen Langohren teilte. Seine ehemalige Stallgefährtin Leika wurde gleichzeitig mit ihm aufgenommen, ist aber kurz darauf infolge eines Darminfarkts verstorben. Figlio lebte zuerst bei einem Ehepaar, das sich gut um ihn kümmerte. Im Alter von einem Jahr kam er zu einem anderen Ehepaar, wo er es ebenfalls schön hatte. Figlio war immer ein lustiger, bescheidener, zufriedener Esel. Er war an Kinder gewöhnt und benahm sich ihnen gegenüber sehr brav. Nur Besen konnte er nicht leiden, ohne dass seine Besitzer jemals eine Erklärung dafür fanden. Im März 1998 kam Leika in den Stall von Figlio und die beiden verbrachten schöne Jahre zusammen. Aufgrund gesundheitlicher Probleme der Besitzer kamen die beiden Langohren zu uns. Figlio war ein angenehmer Esel, freute sich über Besuch, liess sich gerne streicheln und genoss es, wenn ihn die Pfleger bürsteten.

Nach über 11 Jahren im Ruhestand und im schönen Alter von fast 30 Jahren mussten wir unseren kleinen Figlio leider erlösen. Neben seinen sehr schlechten Zähnen, welche die Nahrungsaufnahme zunehmend erschwerten, litt der süsse Esel an einer akuten Hufrehe, die ihm starke Schmerzen verursachte. Leb wohl, lieber Figlio, du fehlst uns 💕.


Herta

Im Fall von Herta könnte man sagen, dass sich der Kreis geschlossen hat. Denn diese tapfere Freibergerstute wurde am 27. März 2003 in der Stiftung für das Pferd geboren! Sie wurde in Le Roselet eingeritten und absolvierte, wie fast alle Freibergerpferde, im Alter von drei Jahren den Feldtest, bevor sie 2006 verkauft wurde. Herta war von Natur aus unkompliziert und gesellig und wurde schnell in die Herde integriert, mit der sie sich einen Stall und eine grosse Weide teilte. Die junge und noch unerfahrene Herta war immer bemüht, die gestellten Aufgaben so gut wie möglich auszuführen. Um ihrer Stute einen schönen Ruhestand an ihrem Geburtsort zu offerieren, meldete die Besitzerin die Stute bei der Stiftung für das Pferd an. So schloss sich Kreis und Herta kam im April 2023 zurück nach Le Roselet.

Leider war der Freibergerstute keine lange Rente beschert. Sie litt unter sehr grossen Sarkoiden (Warzen). Diese wurden zwar im Tierspital operativ entfernt, kamen aber rasch zurück und wucherten noch schlimmer als zuvor. Uns blieb leider nichts anderes übrig, als unsere Herta im Beisein einer ihr vertrauten Person zu erlösen. Gute Reise über die Regenbogenbrücke 🌈.


Sundance

In seiner Heimat Irland wurde der Fliegenschimmel an Springturnieren präsentiert. Als er zwölf Jahre alt war, kam der Wallach in die Schweiz, wo er nach einer Reise durch verschiedene Reitställe zum Freizeitpartner seiner langjährigen Besitzerin wurde. Gemeinsam unternahmen sie vor allem lange Ausritte. Seit Ende Januar 2020 durfte Sundance Kid das Rentnerdasein in Le Roselet geniessen. Der temperamentvolle Sundance zeigte sich erst etwas misstrauisch. Er fand jedoch schnell Gefallen an seinem neuen Leben, denn er liebte es draussen zu sein und mit seinen Kollegen zu spielen.

Am Morgen des 10. Januar 2025 fanden wir Sundance tot in seiner Boxe auf. Er war still und leise, ohne Vorwarnung, friedlich von uns gegangen im schönen Alter von 28 Jahren. Wir vermissen dich, lieber Sundance 🐎.


Hello

Hello war ein brauner Freibergerwallach mit einem Stockmass von 165 cm, der 1999 im Kanton Freiburg geboren wurde. Wir wissen absolut nichts über Hellos Leben, was leicht verständlich ist, wenn man die Umstände seiner Ankunft erfährt. Als Hellos letzter Besitzer im Januar 2019 starb, erbten seine beiden Brüder das Pferd. Einer von ihnen kümmerte sich noch bis Anfang 2021 um den tapferen Wallach, wurde dann aber krank und konnte sich nicht weiter um das Tier kümmern. Nun galt es schnell einen guten Platz für den bereits älteren Hello zu finden, zumal dieser allein lebte und von einer kantonalen Ausnahmegenehmigung profitierte. Die Familie wandte sich daher an unsere Stiftung. So kam es, dass wir den freundlichen Freiberger im September 2021 bei uns aufnahmen.

Leider litt Hello an einer Autoimmunerkrankung, welche das Verdauungssystem zunehmend zerstörte. In den vergangenen Monaten ging es ständig auf und ab, doch seine Schmerzen wurden so stark, dass der Wallach nicht mehr fressen wollte. Schweren Herzens haben wir den Freiberger am 4. Dezember 2024 erlöst. Gute Reise über die Regenbogenbrücke, lieber Hello 🐎.


Larry

Der schicke Rheinländer-Wallach reiste anfangs Mai 2020 aus dem Tessin zu uns in die Freiberge, um hier die wohlverdiente Rente zu geniessen. Bei seinen letzten Besitzern, im Süden der Schweiz, wurde er von verschiedenen Mädchen geritten und umsorgt. In seiner Jugend soll der sympathische und gut erzogene Braune sogar grosse Springprüfungen gelaufen sein. Sein respektvoller Umgang mit den Artgenossen und die zurückhaltende Art machten dem 170 cm grossen Wallach die Eingliederung in die Gruppe von Le Roselet einfach. Auch in der Westschweiz vermochte sein Charme zu überzeugen und die Stuten zeigten reges Interesse an Larry.

Leider litt der hübsche Rheinländer seit langem an einer Auto-Immun-Erkrankung, welche den Magen-Darm-Trakt angriff. Dadurch litt er immer mal wieder an Durchfall, Appetitlosigkeit und verlor stark an Gewicht. Aus diesem Grund mussten wir Larry trotz langer Behandlung am 15. November 2024 erlösen und auf die ewigen Weiden entlassen. Leb wohl, lieber Larry 💕.


Emeraude

«Emeraude» bedeutet Smaragd, ein beliebter Edelstein, dem die elegante und graziöse Stute absolut gerecht wurde. Sie wurde zum Sportpony ausgebildet und teilte ab 2009 das Leben mit ihrer letzten Besitzerin. Emeraude war ein liebevolles Pony, immerzu bereit, dem Menschen zu dienen. Auch wenn manchmal das Temperament mit ihr durchging, blieb sie kontrollierbar. Zusammen mit ihrer Besitzerin hatte sie viele schöne Stunden erlebt. Ihre Integration im März 2018 in die Herde von Maison Rouge war nicht ganz einfach. Selbst wenn Emeraude nicht von Artgenossen gejagt wurde, galoppierte sie wild umher und sorgte daher für helle Aufregung in der Herde.

Die feine Ponystute durfte über 6 Jahre ihre wohlverdiente Rente geniessen, bis wir am 13. November 2024 schweren Herzens entscheiden mussten, sie auf die ewigen Weiden zu entlassen. Ihre Zähne waren im hohen Alter von 31 Jahren so stark abgenutzt, dass sich Emeraude nicht mehr ernähren konnte und stark abmagerte. Lebe wohl, kleine Rennmaus 💕.


Ayschli

Wir haben die kleine Stute zusammen mit ihrem Bruder Bambi und ihrer Mutter Wolga aufgenommen, und man muss zugeben, dass die drei mit ihrem gescheckten, braun-weiss gefleckten Fell ihre Verwandtschaft nicht leugnen konnten. Leider wissen wir nichts über die Jugend von Ayschli, die wir am 4. Januar 2022 als Notfall übernommen haben, da ihre hochbetagte Besitzerin sich nicht mehr um sie kümmern konnte. Ayschli wuchs umgeben von ihrer Familie auf, ohne jegliche Arbeit oder Zwang. Gewohnt, zu befehlen und die Oberhand zu haben, zögert das Pony nicht, Menschen anzugreifen. Nur wenn sie angebunden war, unterwarf sie sich. Obwohl schon etwas älter, entwickelte sie noch ein angepasstes Sozialverhalten, sowohl gegenüber anderen Ponys als auch gegenüber Menschen.

Leider mussten wir Ayschli am 11. November 2024, im jungen Alter von erst 20 Jahren, bereits erlösen. Das kleine Pony litt an einem Luftröhrenkollaps. Ihr Zustand verschlechterte sich an diesem Tag schlagartig. Gute Reise, kleine Ayschli 🐎.


Corida

Corida war eine Freiberger Stute, die 2002 in einer kleinen, familiären Zucht im Jura geboren wurde. Ihr Züchter schenkte das Stutfohlen seinem Sohn zum zwanzigsten Geburtstag. In den folgenden gemeinsamen Jahren baute das Duo ein ansehnliches Palmares auf. Unter anderem den Titel als «hübscheste Jährlingsstute», erfolgreicher Abschluss des Feldtests sowie die Teilnahme an Fahrpromotionen, Equitrail, Derbys und anderen Pferdeveranstaltungen. Zur liebsten Beschäftigung der Stute und ihrem Besitzer zählte aber die jährliche Teilnahme am Marché-Concours bei den Römer- sowie Brückenwagenrennen und den gerittenen Flachrennen. Hauptsächlich verbrachte Corida daneben ihr Leben als Zuchtstute. 16-mal wurde die fürsorgliche Stute Mutter, bevor sie im Februar 2023 in den wohlverdienten Ruhestand nach Maison Rouge zog.

 Leider war der lieben Stute keine lange Rente vergönnt. Corida litt an einem Loch im Darm, was zu einer starken Bauchfellentzündung mit katastrophalen Blutwerten führte. Es blieb uns leider nichts anderes übrig, als die tapfere Stute am 15. Oktober 2024 im Alter von nur 22 Jahren zu erlösen im Beisein ihres kleinen Freundes Beni, der sie die letzten Wochen stetig begleitet hat. Lebe wohl liebe Corida – nun darfst du nach Herzenslust auf den ewigen Weiden rennen… wir vermissen dich ♥️.


Coeur d'espoir

Dieses elegante Halbblut war bei einem bekannten Sportpferdezüchter geboren und als Jungpferd verkauft worden. Das talentierte Sportpferd nahm er an zahlreichen Turnieren teil und belegte oft die vorderen Plätze. Gekauft von einer jungen Reiterin, die von einer sportlichen Karriere träumte, weigerte sich Cœur d’Espoir eines Tages zu springen, ohne dass jemand wusste warum. Eine psychiatrische Klinik für Kinder kaufte ihn schliesslich und er wurde zu einem fantastischen Therapiepferd. Cœur d’Espoir kam im Oktober 2018 nach Jeanbrenin, um seinen wohlverdienten Ruhestand zu geniessen. Im Jahr 2020 musste ihm ein Auge entfernt werden, weil er aufgrund mehrerer Hornhautentzündungen erblindet war. Coeur d’espoir war stets ein dominanter Wallach, welcher um seine Stuten kämpfte und deshalb auch öfters mal kleine Kratzer einstecken musste.

Coeur verlor aufgrund seiner alten Zähne zunehmend Gewicht und konnte sich nicht mehr ausreichend ernähren. Deshalb haben wir schweren Herzens entschieden, unseren Schützling zu erlösen. Am 10. September 2024 durfte er in Frieden auf die ewigen Weiden ziehen im schönen Alter von 30 Jahren. Leb wohl, lieber Coeur 💕.


Estrella

Über Estrellas Vergangenheit ist uns leider nichts bekannt. Bevor sie 2017 zu ihrem letzten Besitzer kam, soll die weisse Araber-Mix Stute auf einem Genfer Pferdehof als Reitpferd für Kinder gedient haben. Ihr Besitzer kaufte die Stute als Beistellpferd für seine andere Stute, die nach dem Tod des Kumpels allein lebte. Estrella wohnte zusammen mit Pax Fleet auf dem Privaten Hof des Besitzers in der Region Freiburg. Aufgrund von schweren gesundheitlichen Problemen konnte sich der Besitzer nicht mehr um seine Pferde kümmern. Er bat den örtlichen Tierschutzverein um Hilfe, der für Pax und seine Stallgefährtin Estrella einen Platz in Maison Rouge sichern konnte.

Die beiden Tiere waren leider schon alt und gesundheitlich angeschlagen, als sie zu uns kamen. Pax mussten wir bereits nach 4 Monaten in Rente erlösen. Am 9. September 2024 mussten wir nun auch Estrella gehen lassen, da sie stark lahmte. Sie litt unter einer Osteoporose und hatte bereit Risse im Fussknochen. Nun bist du ein richtiger Stern, liebe Estrella, und wieder vereint mit deinem Freund Pax 💫.